Immundefekt- und Entzündungsdiagnostik
Die immunologische Funktionsdiagnostik hat in den letzten Jahren deutlich an Stellenwert zugenommen, da es mittlerweile wissenschaftlich erwiesen ist, dass viele Zivilisationskrankheiten auf Fehlregulationen des Immunsystems beruhen. Die umfassende Charakterisierung der Immunkompetenz eines Patienten ist somit eine wichtige Voraussetzung für die Erkennung möglicher Dysfunktionen und die Erstellung personalisierter Therapien.
Immundefektdiagnostik
Immundefekte können angeboren oder erworben sein. Sie können sowohl Ursache (z. B. Infektanfälligkeit), aber auch Folge von Erkrankungen sein (z. B. Tumorimmundefizienz).
Ein umfangreiches Methoden-Spektrum mit den Schwerpunkten zelluläre Immunphänotypisierung und Zellfunktionsanalytik wird neben der Proteinanalytik bei V.a. eine gestörte Immunfunktion angeboten.
Entzündungsdiagnostik
Die Entzündung ist Folge einer Aktivierung des Immunsystems. Ob eine Entzündung lokal begrenzt bleibt oder systemisch wird, ob sie chronifiziert oder den gesamten Organismus in Mitleidenschaft zieht, hängt vom Auslöser, aber auch vom Immunsystem des Patienten ab. Der Mensch und sein Immunsystem wird in zunehmendem Maße mit Zivilisationsfaktoren wie Stress, Umweltschadstoffen, falscher Ernährung, neuen Allergene etc. konfrontiert. Diese Faktoren können zu einer unterschwelligen, aber permanenten Aktivierung des Immunsystems führen, ein Prozess, der häufig symptomlos abläuft und daher als „Silent Inflammation“ bezeichnet wird. Falls die Kontrollmechanismen eine Defizienz aufweisen kann dies aufgrund der dauerhaften Belastung des Organismus das Risiko für eine schwere chronisch-entzündliche Erkrankung (z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Adipositas, Typ 2-Diabetes, Alzheimer, Depression, etc.) signifikant erhöhen.
Bis vor kurzen kaum Beachtung gefunden, rückt dieser Laborbereich immer mehr in den Blickpunkt, da chronisch entzündliche Erkrankungen stetig zunehmen. Zur Diagnosefindung und die Therapieplanung unterstützt sie ein breites Spektrum an immunologischen Verfahren.
-
Protein-, Zytokin- und Chemokinanalytik
-
Zellfunktionsanalytik
-
Immunphänotypisierung
Neben der Diagnostik sind wir auch auf die Durchführung innovativer Nachweismethoden relevanter Biomarker für klinische Studienische Forschung spezialisiert
Spezielles immunologisches Analysespektrum
-
Differenzierung und Quantifizierung der Immunzellen, insbesondere der Lymphozyten-Subpopulationen (Immunphänotypisierung)
-
NK-Zellfunktion als wichtiger Parameter der Immunkompetenz bei der Abwehr von Tumoren bzw. viralen Infekten
-
NK-Zellaktivitätstest bietet die Möglichkeit, Immunmodulatoren auf eine etwaige Aktivitätssteigerung der NK-Zellen individuell zu testen
-
Lymphozytentransformationstest als zellulärer Funktionstest zur Überprüfung der allgemeinen und spezifischen Lymphozytenfunktion bzw. des Aktivierungszustandes
-
TH1-TH2-TH17-Subtypisierung
Die bisher bekannten drei Hauptentwicklungslinien der CD4+ T-Helfer-Zellen, die TH1-, die TH2- und die TH17-Zellen, sollten in einem relativen Gleichgewicht stehen. Dysbalancen können häufig bei Erkrankungen wie z.B. chronische Infektionen, Allergien oder Autoimmunerkrankungen auftreten. Mittels Immunphänotypisierung oder der Analyse intrazellulärer Zytokinspiegel können die aktuell bestehende TH-Zell-Balance ermittelt und selektive Defekte oder Hypo- bzw. Hyperreaktivitäten erkannt werden. Bei therapeutischen Maßnahmen kann dies auch als Verlaufsparameter hilfreich sein.
Fachinformationen
Diagnostische Bedeutung der IgG-Subklassen
Die IgG-Fraktion ist in vier Subklassen unterteilt: IgG1, IgG2, IgG3 und IgG4. Diese unterscheiden sich nicht nur quantitativ und biochemisch, sondern insbesondere durch unterschiedliche Funktionen in der Immunabwehr.
NK-Zellfunktionstest und NK-Zellmodulatortest
In-vitro-Austestung zur Therapieoptimierung mit komplementären Immuntherapeutika
Angioödem: Diagnose und Differentialdiagnose
Angioödeme sind flüchtige, oft massive Schwellungen, die meistens Lidregion oder Lippen betreffen, oft aber auch andere Hautareale und innere Organe. Ein Glottisödem kann lebensbedrohlich sein.
Lymphozytentypisierung – Erkennung von Störungen im Immunsystem
Die Lymphozytentypisierung (Immunphänotypisierung) gibt Einblick über quantitative pathologische Veränderungen der unterschiedlichen Zellen des Immunsystem. Damit kann eine allgemeine Hypo- bzw. Hyperaktivität des Immunsystems nachgewiesen werden.
Regulatorische T-Lymphozyten (T-reg): ein Marker zur Beurteilung des Funktionszustandes des zellulären Immunsystems
Regulatorische T-Zellen spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz gegenüber Allergenen und Antigenen. Sie haben die Aufgabe, autoimmunologische Prozesse zu verhindern. Andererseits können sie bei viralen Infekten die inflammatorische Abwehr negativ beeinflussen und bei Tumoren die zytotoxische tumorabtötende Immunantwort bremsen. T-reg können zudem zum Monitoring einer Immuntherapie herangezogen werden.
Analysen-Update: Phänotypische und funktionelle Differenzierung von T-Helferzellen: TH1, TH2, TH17 und mehr
Bei zahlreichen chronischen Erkrankungen wie Allergien, Autoimmunopathien, chronischen Infektionen oder Tumoren kommt es zu einer Dysregulation der Helferzellen untereinander. Die TH1/TH2/TH17-Analyse zeigt, ob eine Dysbalance der Helferzellen besteht und ist damit auch als Grundlage für immunmodulierende Therapien empfehlenswert. Therapeutisch erstrebenswert ist eine ausgeglichene Balance, die sowohl eine ausreichende Immunabwehr gewährleistet als auch eine überschießende Immunreaktion verhindert.